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England!

Südwest-England mit dem Mietwagen


Auf den Gedanken sind wir im letzten Jahr gekommen. Als Leonard im Englischunterricht Sehenswürdigkeiten in GB durchgenommen hat. Er würde gerne Stonehenge sehen. Und London. Aber so richtig! Madchute Farm, Greenwich foot tunnel, Cutty Sark,....

Nicht, dass wir nicht schon oft in London gewesen wären. Denn meine Schwester lebt in England und wir haben des Öfteren Ausflüge in die Hauptstadt unternommen. Aber wir wollten zum Einen etwas mehr vom Süden sehen und zum Anderen auch neue Seiten in London entdecken.

Zuerst wurde somit ein Reiseführer gekauft - mit SEHR großer Landkarte. Mögliche Routen und Entfernungen überlegt und gemessen. Dann stand es fest: wir fahren nach GB. Und: wir wollen die folgende Route nehmen:

 

1. Tag Flug nach London-Heathrow und Übernahme des Mietwagen

Fahrt über Windsor und Stonehenge nach Bradford on Avon

 

2. Tag Bath

 

3. Tag Weiterfahrt über die Cheddar Gorge nach Barnstaple

 

4. Tag Weiterfahrt der Küste entlang nach Cornwall - Breage

 

5. Tag Wir entdecken Cornwall

 

6. Tag Weiterfahrt nach Torquay

 

7. Tag Weiterfahrt nach Haslemere - eine Nacht bei der Schwester MUSS sein!

 

8.Tag Weiterfahrt nach London-Heathrow. Abgabe des Mietwagens und ab in die City

 

9. Tag London

 

10. Tag London

 

11. Tag Heimreise von London-Heathrow nach Deutschland

 

Ich muss sagen, dass ich wirklich nervös war: Linksverkehr! Obwohl ich eine sehr gute Autofahrerin bin und schon überall und mit vielen Mietwagen unterwegs war, kam hier noch der Punkt "manuelle Schaltung" hinzu. Wir haben somit im Linksverkehr auch noch die manuelle Schaltung. Nicht, dass ich nicht schalten könnte - doch meine Gedanken haben sich mit beidem zusammen etwas überschlagen. Auf den Linksverkehr achten und dann auch noch mit der "falschen" Hand schalten müssen. Gott stehe mir bei. Aber für eine Automatikschaltung war ich zu knauserig: die Mietwagenfirmen möchten hierfür einen unglaublichen und teilweise auch unverschämten  Aufschlag. Das Geld, erklärte ich Leo, können wir in tägliche Cream Tea's investieren! Er war einverstanden und sogleich begeistert! Unsere Abmachung war: während der Fahrt werden keine Handyspiele gespielt und er MUSS mich seelisch und moralisch unterstützen und mit auf den Verkehr achten. Für Leonard eine Ehre: er macht das schon, seit er klein ist und kann Karten besser lesen, als manch Erwachsener. Ach ja: Karte lesen! Der nächste Faktor! Wir hatten doch tatsächlich auch kein Navi bestellt (knauserig - siehe Erklärung oben...) und auch kein mobiles Gerät mitgenommen, obwohl uns mein Exmann "dringend" darauf hingewiesen hatte. Leo und ich haben uns nur angeschaut, die Augen verdreht: wenn schon Abenteuer, dann RICHTIG! Sämtliche Hilfsmittel bleiben zuhause - außerdem besitzen wir ein Handy und - schau an - auch Google Maps gibt es auch unterwegs! Mein guter Freund und Helfer! Zack - Diskussion ENDE.

1. Tag

Nach der Ankunft in London-Heathrow wurden wir von einem überaus gutgelaunten Mitarbeiter der Mietwagenfirma zum nahegelegenen Vermietort gebracht. Die Übernahme hat super und unkompliziert geklappt. Vollkasko hatte ich abgeschlossen. Sicher ist sicher - nochmals zu Erinnerung: Linksverkehr ! Da ist das Auto auf einmal LINKS so viel breiter als RECHTS. Das merkt man ganz schnell! Huuuuch!

Die ersten Meter dreht man vor Verunsicherung fast durch. Nach einem Kilometer wird das. Nach fünf Kilometer fühlt es sich schon super an. Der erste große Kreisverkehr ist auch geschafft. Auffahrt auf die Autobahn auch. Wir kommen voran. Bis Leonard meinte:" also Mama, ich glaube, du kannst schon etwas schneller fahren. Das klappt doch super!" Okay, Sohn...wir erhöhen das Tempo und schreien vor Glück fast los. Was für ein wunderbares Gefühl - Freiheit unter dem Hintern und 10 Tage Abenteuer vor uns!

Nachdem die Royal Wedding erst eine Woche her war und somit noch genügend Royal Spirit über Windsor für uns liegen müsste, haben wir uns für einen kurzen Stop entschieden. Der erste Parkplatz, der erste Parkautomat. Wir haben uns totgelacht. Aber he - das wird schon alles!

In Windsor war durch den Royal Spirit ganz schön viel los. Daher haben wir uns für eine erste Runde Krispy Kream entschieden. Dann - und genau dann - konnten wir unser Glück bereits kaum fassen!

Noch eine Runde durch Windsor gedreht und dann wieder ab zum Auto. Und was soll ich sagen: in diesem Moment habe ich mich schon bereits wieder auf das Autofahren gefreut. Da wusste ich: alles wird gut! Du kannst dich entspannen, Melanie!

Dann haben wir uns auf den Weg nach Stonehenge gemacht. Das Wetter war so lala: es hat immer wieder etwas geregnet. Aber wir waren ja mit allem bestens ausgestattet: gutes Schuhwerk und Regenjacken. In Stonehenge angekommen, nieselte es bereits. Daher haben wir uns zuerst für einen Snack entschieden.  Dann wurden wir mit den Bussen zu der berühmten Steinformation gefahren, steigen aus und....aus Niesel wurde leichter Regen. Schritt für Schritt wurde der Regen stärker, so dass wir uns die Formation zwar angeschaut haben, doch das mystische Gefühl, auf das wir uns beide so gefreut haben,  blieb leider fast aus. Da man den Kopf, um das Gesicht vor Regen zu schützen, ständig nach unten halten musste. Es war uns egal. Wir haben es gesehen. Haben sogar diesen komischen Mann, der vor sämtlichen Sehenswürdigkeiten seinen Tanz vorführt, angetroffen. Sehr lustig.

Dann aber zurück zum Eingang, die Ausstellung noch angeschaut und nichts wie los in Richtung Bradford on Avon. Wir waren nass, uns war kalt und wir haben uns einfach nur auf unsere Unterkunft gefreut: dem "The Barge Inn" ( buchbar auch über booking.com). Der Empfang war umwerfend: so freundlich, interessiert und komplett unkompliziert. Nach dem Bezug unseres Minizimmers mit Blick auf die Werft, einer schönen, heißen Dusche, haben wir uns nur noch unten in den Pub gesetzt und wunderbar gegessen. Und ich habe mein erstes, lokales Pint Bier getrunken. Ein Traum! Nebenbei wurden wir von dem jungen Mann, der uns charmant bedient hat, noch gefragt, was wir am nächsten Tag geplant hätten und ob wir Fragen hätten oder Hilfe benötigen. Das haben wir gerne angenommen, schließlich hatten wir Bath per Bahn geplant. Da der Tag lang war und das Abenteuer groß, sind wir früh, sehr müde aber auch sehr glücklich in unser gemütliches Bett gefallen.

2. Tag

Nach unserem ersten englischen Frühstück - Leonard wollte das volle Programm mit Eggs, Bacon and Beans (das hat er in diesem Urlaub dann aber auch nur einmal bestellt - mmmpfffff) - haben wir uns zu Fuß, mit Reiseführer und guter Laune, auf zum Bahnhof gemacht, welchen wir nach ca. 10 Gehminuten erreicht haben. Das Ticket gibt es nur am Automaten (kein Hexenwerk!) und kostet auch nicht viel. Die Züge fahren regelmäßig! Man muss nur schauen, dass man auch an der richtigen Platform steht, sonst geht es in Richtung London.

Die Zugfahrt ist kurzweilig, durch eine typisch englische Landschaft. In Bath angekommen, haben wir uns kurz orientiert und dann aber gleich die römischen Bäder angesteuert - das Highlight in Bath (https://www.romanbaths.co.uk/). Der Besuch lohnt sich wirklich. Es ist wunderbar interessant - auch für Kinder! Nachdem wir uns umgesehen und eine Unmenge an Bilder gemacht haben, ging es weiter. Bummeln durch die Stadt. Erkunden. Entdecken. Meine kleine Shoppingqueen wollte GB Pfund ausgeben - komme was wolle! Zur Mittagszeit sollte es dann ein kleiner Snack sein. Doch irgendwie wollten wir weg von den Touristenströmen und sind einfach mal der Nase nach. Gefunden haben wir einen kleinen Italiener, die Pastastation , ein echter Geheimtipp, der normalerweise eher Pasta und sonstiges verkauft. Doch er bietet auch - täglich wechselnd - Lasagne, Pasta und andere Leckereien für die Mittagspause an. Zwei Portionen Lasagne haben wir unser Eigen genannt, verspeist und sind fast an der Größe der Portionen gescheitert. Eine Portion hätte uns demnach locker gereicht. Neben uns saßen zwei junge Frauen, mit denen wir nach kurzer Zeit in's Gespräch gekommen sind. Und siehe da: eine davon war aus Deutschland und arbeitet bereits seit langer Zeit in Bath. Von ihr haben wir noch einige Tipps für Süd-England und Bath bekommen, bevor wir uns dann gleich auf die Suche nach der berühmten Fudge-Kitchen gemacht haben. Gesucht - gefunden. Fast direkt gegenüber der Roman Baths (ist uns vorher gar nicht aufgefallen?!) und vor der Abbey. Hier kann wirklich wunderbar sehen, wie Fudge hergestellt wird. Noch wichtiger: man kann alle Sorten probieren. Und dann entsprechend die Sorte kaufen, die man auch mag. Mein Favorit war eindeutig Salted Caramel. Leo wollte Schokolade pur - das ist wirklich eine Schoko-Explosion auf der Zunge. Unglaublich lecker.

Nach weiterem Sightseeing waren wir langsam müde und hatten eigentlich noch ein großes Date: mit dem schönsten Tearoom! Der aber wieder in Bradford-on-Avon liegt. Somit zurück mit dem Zug und direkt zum The Bridge Team Rooms. Das ist ein Erlebnis besonderer Art! Schon das Haus an sich lässt staunen: krumm und schief steht es da, scheinbar allem und jedem zu trotzen. Ein Platz war schnell gefunden und wir wurden von bezaubernden Damen mit weißen Schürzen bedient. Da wir wirklich noch von Lasagne und Fudge "gefüllt" waren, haben wir uns "nur" für den klassischen Cream Tea und nicht für den Queeen Victoria Afternoon Tea, wie eigentlich vorab geplant, entschieden. Bekommen haben wir unglaublich leckere Scones ( einmal plain - ohne Früchte (Rosinen oä) und einmal fruit (eben mit getrockneten Früchten), selbstgemachte Doublecream (gibt es bei uns in Deutschland so eigentlich gar nicht zu kaufen - ich vergleiche es immer mit einer sehr dicken Créme Fraiche) und dazu hausgemachte Erdbeermarmelade. Der Tee darf natürlich nicht vergessen werden. Eine Zeremonie für sich. Wir waren begeistert. Hätten wir gewusst, dass dies wirklich die aller, aller, aller, allerbeste Teatime in unserem Urlaub werden würde, hätten wir es wahrscheinlich noch vierfach genossen... Der Bauch kugelrund und die Laune bestens, haben wir uns noch für einen kleinen Umweg zu unserem B&B entschieden. Am Tea Room geradeaus und dann kann man eine lange Treppe nach rechts oben laufen. Man ist dann oberhalb von Bradford - in einer schönen Wohngegend und kann einen Waldweg, angrenzend an die Gärten der Häuser, wieder in Richtung B&B laufen. Hier haben wir uns dann auch noch spontan ein Glas von hausgemachtem Chutney gekauft (selfservice - so herrlich) um dann, nach einigen Umwegen am späten Nachmittag an der Unterkunft wieder anzukommen. Das Wetter war gut und somit haben wir uns, mit Getränken und Chips bewaffnet, in den Garten am Fluss gesetzt und gelesen. Ein absoluter Traum! Da Bradford-on-Avon gerne als Hausboot-Stop genommen wird und sich eine Schleuse fast direkt hinter dem Hotel befindet, konnten wir die außergewöhnlichen Hausboote und die lustigen Gruppen darauf ausgiebig beobachten. Gegessen haben wir an diesem Abend, außer ein paar Chips, nichts mehr. Wen wundert es? Nach so vielen Leckereien hatten wir am Abend schlichtweg keinen Hunger mehr und lagen dann auch, mit immer noch vollem Magen und glücklichen Gesichtern, wieder zeitig im Bett. Voller Vorfreude, was uns der nächste Reisetag bescheren würde.

3. Tag

Nach einer wunderbaren zweiten Nacht haben wir unsere sieben Sachen gepackt und uns nach einem etwas weniger umfangreichen Frühstück (nur Tee und Kaffee mit Rührei und Toast - VÖLLIG ausreichend - findet jetzt auch Leo!) auf die Weiterfahrt gemacht. Auf Schleichwegen rund um Bath herum und dann auf in Richtung Cheddar um die Cheddar Gorge & Cave zu besuchen. Hier habe ich vorab Tickets gebucht - die Schlange für Ticketinhaber ist vor Ort kürzer und man kommt schneller durch. Wir haben uns für das Cheddar Gorge & Cave Explorer Ticket entschieden. Schließlich möchten wir ja so viel wie möglich sehen und entdecken. Und das hat sich gelohnt. Schon allein die Höhle war der Knaller. Super beeindruckend und unglaublich schön. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Danach haben wir uns auf die Spuren der Dreamhunters gemacht. Auch ein sehr schönes und beeindruckendes Erlebnis in einer weiteren Höhle, die sich weiter in Richtung Cheddar befindet (alles fußläufig zu erreichen). Danach selbstverständlich die Jacob's Ladder hoch und zum Aussichtsturm. Dieser war leider zu unserem Zeitpunkt geschlossen. Und für den "Cliff-Top Walk" hat uns die Zeit nicht gereicht - denn hier ist man zwei Stunden unterwegs. Muss aber super-schön sein. Das nächste Mal! Daher haben wir uns für einen kleinen Spaziergang entschieden, bevor wir wieder die Jacob's Ladder nach unten "abgestiegen" sind. Wenn schon Cheddar, dann muss man natürlich auch Cheddar probieren und kaufen. Gemacht - getan: nicht weit entfernt - ebenfalls fußläufig zu erreichen - kommt man zur Cheddar Cheese Company. Hier kann man sich durch sämtliche Reifegrade des Käses durchprobieren und so seinen ganz persönlichen Favoriten finden. Dazu die scharfe Hot-Chili-Sauce - ein wahrer Gaumenschmaus. Danach hat es uns aber weitergezogen: schließlich hatten wir noch ein Stück zu fahren und wollten im Exmoor National Park die Küste entdecken. Also - auf auf - zu unserem kleinen Mietwagen und weiter ging die wilde Fahrt. Zur Küste - wir wollten endlich einmal mit dem Meer in Verbindung kommen. Das haben wir einfach provoziert, in dem wir von der A39 abgefahren sind - in Richtung Watchet. Ohne genau zu wissen, was es da gibt. Zumindest wohl eine Teatime und/oder ein Eis? Und in Watchet war es dann tatsächlich so weit: die Meeresbrise blies uns kräftig um die Ohren und wir waren einfach nur glücklich. Ich glaube, das sieht man auch auf den Fotos. Doch in Watchet war keine Chance für eine "schöne" Teatime geschweige denn für ein "nettes" Eis und so fuhren wir einfach zum nächsten Ort - nicht wissend, dass Minehead eines von vielen beliebten englischen Seebädern ist. Hier war - den Umständen entsprechend - einiges geboten: ein Mini-Casino hat das nächste gejagt, sehr touristisch. Und ein Riesenrad. Das gehörte uns - also nur eine Gondel. Aber wir waren fast alleine und haben die Fahrt und den Ausblick sehr genossen. Danach dann aber schnell weiter. An der Küste entlang - der A39 weiter folgend - ging es nach Lynmouth und Lynton. Für unsere Wanderung zur Watersmeet-Mill war es leider zu spät - das holen wir das nächste Mal nach. Aber dann haben wir einen Glücksgriff gemacht: in Porlock kann man einmal der A39 weiter folgen in Richtung Lynton/Lynmouth (hier gibt es noch die berühmte Cliff Railway - haben wir aber zeitmäßig leider nicht mehr geschafft...) oder einer Mini-Straße, die nach rechts von der A39 abgeht, der Porlock Manor Estate Toll Road . Ein kleines Schild weist auf den Privatgrund, die Privatstraße und eine Mautgebühr hin. Alles sehr überschaubar. Also haben wir einen Abstecher nach "rechts" gewagt und was soll ich sagen: es war UNGLAUBLICH! Wir waren nämlich komplett alleine und sind die Küste "hinaufgefahren", mit unglaublich schönen Ausblicken und durch unglaublich alten Waldbestand. Ganz oben angekommen steht doch wirklich ein Mini-Mauthäuschen, an dem es einen Geldschlitz gibt, in den der entsprechende, wie an dem Aushang veranschlagte Betrag, eingeworfen werden kann/soll. Selbstverständlich haben wir dies mit Vergnügen getan. Ein tolles Abenteuer mit herrlichen Ausblicken. Die gesamte Fahrt durch den Exmoor Nationalpark - vor allem an der Küste entlang - hat uns unglaubliche Ausblicke beschert. Wir müssten mehrmals anhalten, um diese besondere Stimmung am Nachmittag einzufangen. Es war einfach wunderschön. Ruhig. Verzaubernd.

Letztendlich wollten wir dann jedoch endlich in Barnstaple angkommen  und unser wunderbares YEO Dale Hotel (auch buchbar über booking.com) beziehen. Ein wunderschönes Hotel mit zentraler Lage und Parkplätze gibt es auch. Ist mit Mietwagen auch immer eine wichtige Sache. Das Hotel ist familiengeführt und genau die Familie gibt sich unglaublich Mühe, den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bescheren. Auch bei uns hat das geklappt: die herzliche Begrüßung und ernsthaftes Interesse an unserem Urlaub und unserer geplanten Tour ließen uns gleich wie zuhause fühlen. Das nächste Mal machen wir auf alle Fälle auch wieder hier einen Stop.  Somit hatte uns unsere Gastgeberin ua. auch eine Menge an Restauranttips. Wir haben uns für ein neues Burger-Restaurant entschieden : das Southgate ! Hier gibt es unglaublich leckere Burger - ohne viel Schnick-Schnack. Selbstgebackene Burgerbuns, bestes Fleisch, alles frisch und ohne Tamtam. Ich muss sagen, dass ich noch nie einen solch leckeren Burger gegessen habe. Hier stand das perfekt gebratene Fleisch (patties) im Vordergrund - und nicht die Soßen oder andere Beilagen. Purer Geschmack. Einfach. Lecker!

Glücklich und zufrieden sind wir wieder zu unserem Hotel gelaufen und haben uns in unser gemütliches Attic-Zimmer unter dem Dach zurückgezogen. Und siehe da: kurz nachdem wir im Zimmer waren, brach das große Unwetter über uns zusammen: mit Wind und äußerst heftigem Regen. Da fühlt man sich doppelt wohl: glücklich und mit vollem Bauch - über einem das Prasseln des Regens. Wir haben wunderbar geschlafen!

 

4. Tag

Nach einer ruhigen, entspannten Nacht und einem wunderbaren Frühstück machten wir uns auf in Richtung Cornwall. Selbstverständlich mit einigen Stops auf der Fahrt. Der erste Halt war dann gleich Clovelly, ein ganz entzückendes Museumsdorf. Hier muss man gut zu Fuß sein bzw. keine Anstrengung scheuen, denn die Dorfstraße an sich fällt sehr steil nach unten zur Küste ab. Wir waren begeistert. Kinder können, wenn sie möchten, noch an einem lustigen Suchspiel teilnehmen. Dann fällt einem der steile Abstieg gar nicht auf (worüber man sich bei dem Rückweg - dem Aufstieg - wirklich wundert....). Das Dorf bietet viele Museen und einiges an Kunsthandwerk. Selbstverständlich ist das auch touristisch. Dennoch hat uns die Art und Weise sehr gefallen. Hinzu kam, dass just an diesem Tag auch noch ein kleines Hafenfest stattgefunden hat - mit viel landestypischer Musik, bärtigen Männern und leckerem Streetfood am Hafen. Es war einfach wunderbar. Das war auch der Grund, warum wir uns eigentlich viel zu lange hier aufgehalten haben. Aber im Urlaub möchten wir uns nicht stressen lassen. Leider haben wir das am Ende des Tages etwas "bereut". Aber der Moment zählt! Nach ausgiebigem Entdecken und Staunen ging es dann letztendlich wieder HINAUF zum Auto und weiter in Richtung Hartland Point. Ein weiterer, unglaublich schöner Abstecher. Und auch hier haben wir viel mehr Zeit verbracht, als ursprünglich gedacht - auf unserem Weg an der Küste entlang. Wir wollten einfach die Ruhe, die Sicht, das gute Wetter genießen. Gerne wären wir einfach noch weitergelaufen, um einen Blick auf ein bekanntes Schiffswrack zu werfen. Doch die Zeit kann man nicht anhalten und wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Somit zurück zum Auto, voller "grüner" Eindrücke.....von den Wiesen und Sträuchern.

Dann kam wieder die große Frage nach CREAM TEA! Ja, wo auch immer wir hier ein tolles Plätzen finden werden. Auf die Karte geschaut und einfach mal probiert: Bude sollte unser nächster Stop sein. Auto geparkt und siehe da: an der Promenade haben wir ein tolles und entspanntes Café gefunden, das selbstverständlich auch Cream Tea angeboten hat. Auffällig war hier, dass viele Engländer Fisch gegessen und viel Wein getrunken haben. Mitten am Tag. Somit war für mich klar, dass wir in einem absoluten Urlaubsort gelandet waren -aber in wunderschöner Art und Weise. Nach unserer Tea-Time haben wir noch einen kleinen Spaziergang am Wasser unternommen, das bekannte Meerwasserschwimmbecken begutachtet und festgestellt, dass hier auch ein bekannter Surferspot zu sein scheint. Auf dem Rückweg noch ein kurzer Halt auf einer kleinen Kirmes. So viel Zeit muss auch noch sein und mein Leomann war glücklich.

Dann aber weiter - zu meinem eigentlichen Highlight des Tages: Tintagel Castle - dort, wo König Arthur zugange war. Und dann...waren wir erst um 17.30 Uhr dort und der Eintritt war nur bis 18.00 Uhr - heul! Hier war ich wirklich etwas enttäuscht. Aber wir haben von "außen" die Ruinen gesehen und bei einem wunderbaren Spaziergang die Abendsonne genossen. Dann hieß es aber : los geht's! Denn wir mussten noch 1 1/2 Stunden fahren. Am Stück. Auf diesen kleinen Straßen. Und das zieht sich schon sehr. Aber letztendlich sind wir gut in Breage in Cornwall angekommen. Und was sollen wir sagen: je südlicher wir kamen, desto größer wurden die Zimmer. Das Queens Arms (buchbar über booking.com) hat nur zwei Zimmer. Unten ein traditioneller Pub mit hervorragendem Essen. Wir kamen um 20.15 Uhr an - Essen gibt es eigentlich nur bis 20.00 Uhr (last order). Aber unsere Gastgeberin hatte Erbarmen mit uns und wir konnten aus einer kleinen Karte wählen: das beste 5-spices-5-beans-Chilli, das wir je gegessen haben  und eine wunderbare Gemüsebowl mit gebratenem Käse. Herz, was brauchst du mehr! Nach zwei Pints und zwei Gingerbeer fielen wir förmlich in unser großes und gemütliches Bett. Was für ein weiterer, aufregender Tag!

5. Tag

Heute haben wir etwas länger geschlafen - schließlich erkunden wir heute "nur" das letzte Stück von Cornwall. Haben also keine allzu langen Strecken vor uns. Nach einem gemütlichen Frühstück ( und nein, es gab kein Menu für das Frühstück - Leo war aus dem Yeo Dale Hotel etwas verwöhnt) haben wir uns auf den Weg gemacht. Erster Stopp:  das wunder-, wunderschöne St. Ives. Herrlich gelegen, umgeben von Meer und Badebuchten. Oben in der Stadt gibt es zahlreiche kostenpflichtige Parkplätze, von denen man aus bequem zu Fuß den Berg hinunter zum Ortkern/Meer laufen kann. Unten angekommen erwartet einen eine quirlige Kleinstadt mit unzähligen Shops zum Bummeln und Einkaufen. Viele Café's und kleine Restaurants laden zum Verweilen ein. Doch das Highlight ist absolut der Strand bzw. die zwei Strandbuchten. Einfach nur herrlich! Wir kommen das nächste Mal ganz bestimmt wieder nach St.Ives - und bleiben länger. Am schönsten fand ich persönlich die Gassen in Richtung Porthmeor Beach. Und hier gab es auch wirklich viele privat-vermietete Ferienhäuser. Man kann quasi aus dem Haus an den Strand "fallen".... ein absoluter Traum!

Nachdem wir in St. Ives vieles  entdeckt hatten und glücklich waren, sind wir an der Küstenstraße entlang in Richtung Zennor gefahren. Eine unglaublich tolle Landschaft hat uns erwartet. Enge Straßen und wunderbar freundliche Busfahrer lagen vor uns.

Land's End sollte unser nächstes Ziel sein, schließlich muss man da gewesen sein - doch ein Geheimtipp soll auch das Cape Cornwall sein. Also haben wir uns zuvor für eben dieses entschieden. Und was soll ich sagen: das Cape Cornwall ist eine Wucht. Kaum touristisch - klar...hier gibt es ja auch nichts. Nur Naturliebhaber, die die Stille dem Trubel vorziehen. Wind, Weite. Und sonst nichts. Doch...halt: die ältere Dame, die uns auf den Parkplatz gelotst hat, war wunderbar: typisch englisch, sehr interessiert und wahnsinnig freundlich. Leo konnte es gar nicht fassen. Allein diese Begegnung hat uns den Besuch eigentlich schon bei der Parkplatzeinfahrt sehr versüßt. Wenn man ein National-Trust-Ticket besitzt, dann ist die Parkgebühr sogar inklusive. Ansonsten muss man einen kleinen Obolus bezahlen - was wir aber gerne getan haben. Vor allem, wenn man an Land's End denkt...…...

Land's End - war unser nächstes Ziel. Schon an der Einfahrt zur Parkplatz kamen uns Zweifel, ob wir hier überhaupt sein möchten...doch dann ist man in der Einfahrtsspur zum Ticketschalter und dann gibt es auch kein Zurück. Leider! "Und wenn man schon bezahlt hat, dann schaut man sich das auch an. Schließlich kann man erst dann "mitreden""...so hatte ich es Leonard erklärt, der wirklich gar nicht rein wollte....Land's End erinnerte uns ein bisschen an einen Vergnügungspark. An Disneyland in klein. Überall gibt es Eis, Getränke, Essen, kleine Fahrgeschäfte und laute Menschen. Land's End muss man meiner Meinung nach NICHT gesehen haben - vor allem, wenn man vorher in Cape Cornwall war! Und es einem hier gefallen hat. Der Unterschied kann größer nicht sein! Wir werden hier sicherlich nie wieder hingehen. 

Nach dieser Ernüchterung sind wir weiter an der Küste entlang nach Marazion gefahren - einem kleinen Örtchen, dem der St.Michaels Mount vorgelagert ist. Hier war nun endlich mal wieder Zeit für unseren Cream Tea. Wir haben uns leider für die schlechtere Alternative entschieden, dafür mit unglaublich tollem Blick auf den Berg im Wasser: das Godolphin Arms. Das Hotel sieht sehr schön aus. Und voll war es auch. Der Cream Tea war leider nur "Standard". Und die Bedienungen sind jung und freundlich. Doch eher darauf bedacht, hübsch auszusehen, als die Gäste im Blick zu haben. Egal. Wir hatten eine schöne Zeit in der Sonne und mit Blick zum "Michaels-Berg". Alles hat seine Vor-und Nachteile. Das nächste Mal gehen wir aber hier hin:  Rosario Tea Garden. Der Eingang ist fast direkt gegenüber vom Hotel Godolphin Arms. Zwar hat man hier keinen Blick auf das Meer...dafür aber einen wunderschönen und gemütlichen Garten und sicherlich besseren Cream Tea. Probiert es bitte aus und schreibt mir unter den Kommentaren, wie es hier war! Bitte!!!

Danach waren unsere Bäuche gut gefüllt und wir wollten noch "rüberfahren" - mit dem Boot zum St.Michaels Mount. Doch leider hatte das Kloster hier bereits geschlossen. Das hat uns der Bootsführer gleich erklärt - wir hatten uns schon gewundert, warum wir die einzigen Gäste am Pier waren.  Wir haben dennoch mit dem sehr freundlichen Bootsführer übergesetzt. Denn eine Bootsfahrt ist ja immer schön - vor allem in der Sonne. Auch wenn diese nur zwei Minuten gedauert hat. Egal. Drüben angekommen haben wir uns ein bisschen umgeschaut, das Museum besichtigt und den Shop unsicher gemacht. Mit diversen kleinen Souvenirs ging es dann letztendlich in einem der letzten Boote wieder an das Festland. Bei Ebbe kann man auch zu Fuß zum Klosterberg hinüber laufen. Das hat leider mit unserer Zeitplanung nicht ganz gepasst - schließlich wollten wir nicht hetzen und haben jede Minute genossen. Am Ende des Tages haben wir uns somit noch eine Stunde in die Abendsonne an den Strand gelegt. Gelesen. Leo wollte eigentlich noch schwimmen gehen. Aber das Wasser war meinem Frosch dann doch etwas zu kalt.

Schließlich haben wir uns wieder auf die Heimfahrt in Richtung unserer Unterkunft gemacht. Dieses Mal pünktlicher, so dass wir die ganze Auswahl der Speisekarte hatten - und auch dieses Mal haben wir wirklich phantastisch gegessen. Danach noch ein schönes Pint im Garten. Apropos Garten: hier standen in jeder Nacht einige Campmobile. Der Garten ist wirklich groß und hat fünf ausgeschilderte Stellplätze, mit eigenem Strom-und Wasseranschluss. Meiner Meinung nach ein Geheimtip. Allerdings weiß ich nun nicht, ob es für Camper auch separate Duschen oder ein WC gibt. Auf der Internetseite habe ich auf den ersten Blick nichts gesehen. Aber in der Abendsonne im Pub ein Bierchen trinken und dann in das Zelt oder den Camper kriechen - eine tolle Vorstellung!!

Eine zweite entspannte Nacht wartete auf uns - voller neuer Eindrücke und Sonne im Herzen sind wir glücklich eingeschlafen!

 

6. Tag

Nach einer zweiten, wundervollen Nacht und einem zweiten schmackhaften Frühstück haben wir uns wieder in unseren kleinen Flitzer gesetzt und sind losgefahren. Nachdem wir in den letzten Tagen diverse Prospekte über das Eden Project gesehen und auch mit unserem Herbergsvater darüber gesprochen haben, wurde kurzum entschlossen, hier einen Stop einzulegen. Wohlwissend, dass wir dann an diesem Tag nicht viel mehr anschauen bzw. irgendwo anhalten können, da dies dann doch eine längere Besuchszeit voraussetzt. 

Dort angekommen, stehen sehr viele Parkplätze zur Auswahl - bitte immer merken, auf welchem Parkplatz (Obstsorte) man geparkt hat, da man dann mit einem Shuttlebus zum Eingang gefahren wird und später, bei der Rückfahrt, immer die Obstsorten als nächste Haltestation genannt werden (wir haben uns wie Obstsalat gefühlt...da Parkobst vergessen - lach-).

Die Schlangen an der Kasse hielten sich in Grenzen, so dass wir recht schnell in den Park gelangt sind. Empfangen wurden wir dann von einem unglaublichen Blick auf die Kuppeln und wunderschön angelegten Gärten ringsherum, die wir auch in der ersten Stunde zunächst einmal abgelaufen sind - von oben nach unten. An jeder Ecke gibt es Dinge zum bestaunen - für Kinder wirklich eine ganz tolle Entdeckungstour. Danach haben wir uns dann eine Kuppel nach der anderen vorgenommen, was sich als höchst interessant und kurzweilig herausgestellt hat. Die unterschiedlichen Klimazonen (Regenwald, mediterrane Umgebung,...) wurden mit sehr viel Liebe zum Detail dargestellt. Dazu viele Tiere, die einfach herumspazieren (vor allem Vögel). Aber eben auch viele Menschen (Ferienzeit in England), die sich durchgeschoben haben. Ich nehme an, dass es außerhalb der Ferienzeit wesentlich angenehmer ist und man dadurch auch viel mehr sieht und erfährt.

Insgesamt haben wir uns hier jedoch wirklich wohlgefühlt, haben viel gelernt und gesehen und würden auch nochmals vorbeischauen - allerdings dann wirklich außerhalb der Ferienzeit.

Nach dem Eden Project sind wir nochmals ein bisschen zurückgefahren, um nach Charlestown abzubiegen. Hier gibt es ein tolles und unglaublich interessantes Schiffswrackmuseum. Aber Achtung: hier gibt es keine Wracks zu besichtigen, sondern Schätze und Hinterlassenschaften von gesunkenen Schiffen. Es war richtig interessant! Und verblüffend. Was alles gefunden wurde - noch dazu die Historie der Schiffe. Wir fanden das wirklich super-toll! Hier in Charlestown werden aber auch viele Filme gedreht,  Schiffe restauriert und für Filmcrew's hergerichtet. Wirklich ein interessanter Stop! NACH den Besichtigungen ist VOR der Cream Tea-Zeit - die wir auch im netten Café gegenüber zelebriert haben: Short & Strong Café & DeliEinfach, schön - aber einfach lecker!! Einmal Cream Tea und einmal ein schönes, selbstgemachtes Sandwich. Da waren wir glücklich. Wer nun überlegt, wann normalerweise Tea Time ist und was wir schon alles erlebt hatten, kann sich in etwa denken, dass es schon recht spät war - sicherlich 15.00 Uhr und wir hatten noch ein ganzes Stück zu fahren. Somit sind wir dann komplett und in einem Stück weiter - nach Torquay. Meiner Traumstadt. Also dachte ich immer. Früher habe ich immer davon geträumt, hier einmal einen Sprachkurs zu machen. Dort, wo Palmen wachsen. Wo die Strände so schön sind. Das Meer rauscht. Es war immer ein Traum geblieben. Aber immer fest verankert in meinem Kopf. Und dann kamen wir schließlich nach Torquay. Es war auf den ersten Blick so gar nicht schön. Also nicht sooo schön, wie ich es immer im Kopf hatte - aufgrund der vielen Foto's in diesen Sprachreisen-Katalogen. Wir haben unser Hotel recht gut gefunden: das Montana (auch buchbar über booking.com). Ein wirklich schnuckeliges Hotel. Geführt von einer jungen Familie mit kleinen Kindern, die immer mal wieder vorbeischauen. Leider liegt es direkt an einer sehr befahrenen Straße. Wir hatten leider auch das Zimmer nach vorne. ABER: die Lage ist wirklich gut und man kann zu Fuß alles erreichen. Somit haben wir uns gleich auf den Weg zum Stadtzentrum gemacht. Schließlich wollten wir noch bummeln. Doch leider hat hier um 18.30 Uhr bereits alles geschlossen. Im Nachhinein nicht schlimm: die ganzen Shop ließen vermuten, dass in Torquay eher älteres Publikum absteigt....wir fanden alles etwas - naja - nicht so schön. Nach den vielen, tollen Städten und Dörfern, die wir bisher gesehen haben. An der Promenade reiht sich ein Spielkasino an das andere (also eher so Kindercasinos - und ja: wir waren auch drin - Leo wollte zocken... und jaaaa ...wir hatten Spaß und haben viel gelacht....). Danach haben wir ein nettes Restaurant gesucht. Auch Fehlanzeige. Nichts gefunden, was uns angesprochen hätte und dann letztendlich in einer Art Bistro gelandet. Naja-wir haben eben etwas gegessen. Und wahnsinnig viel dafür bezahlt. Nach den wirklich tollen Mahlzeiten der letzten Tage waren wir wohl zu sehr verwöhnt. Unglaublich. Danach sind wir noch ein bisschen an der Promenade entlang, sind mit dem Rießenrad gefahren, das wirklich toll war und uns einen unglaublichen Blick über die Bucht und den Hafen beschert hat. Dann sind wir eine beleuchtete Treppe nach oben gestiegen und haben einen Spaziergang quer durch die Wohngegend zurück zum Hotel gemacht. Sehr interessant, welch Prachtbauten ganz oben angesiedelt sind - mit traumhaften Blick auf das Meer. Wir beide haben den Tag Revue passieren lassen und sind uns einig, dass wir nach Torquay nicht mehr müssen.....

Die Nacht im Hotel war gut - wenn auch etwas lauter als in den vergangenen Tagen!

7. Tag

Nach einer eher unruhigen Nacht aber dafür einem hervorragendem Frühstück haben wir uns auf den Weg zu meiner Schwester gemacht. Da das Wetter nicht gut war, haben wir uns entschieden, direkt und ohne weiteren Stopp zu meiner Schwester zu fahren.

Die Vorfreude war einfach zu groß.

Somit haben wir an diesem Tag nichts "außergewöhnliches erlebt, sondern sind "nur" durch die wunderbare Landschaft England's gefahren.

Am Nachmittag sind wir dann in Haslemere angekommen, wo wir schon mit kalten Getränken und einem tollen, typisch englischem Mittagessen erwartet wurden. Danach waren wir noch spazieren. Ansonsten einfach Ruhe und ja: auch Erholung. Denn wenn jeder Tag so voller neuen Eindrücke vollgepackt ist, dann tut auch diese Art von "Nichtstun" einfach gut: lesen, sich unterhalten, spazieren gehen,... wunderbar!

Leo wurde am Abend leider von einem starken Migräneanfall heimgesucht. Doch die Nacht war ruhig und erholsam, so dass wir am nächsten Tag schon wieder voller Tatendrang waren und uns sehr auf London gefreut haben.

8. Tag

Wir können es kaum glauben - doch wir sind tatsächlich schon eine Woche unterwegs. Wir haben so viel erlebt. Auf der einen Seite kommt es einem vor, als wenn die Zeit verfliegt. Auf der anderen Seite kommt es uns unglaublich lange vor - unsere Woche. Kein Wunder: wenn man so viel erlebt, dann meint man, man wäre bereits viel länger unterwegs.

Nach einem ausgiebigen Familienfrühstück haben wir uns verabschiedet, um ein letztes Mal mit unserem Flitzer zu fahren: gemütlich nach Heathrow. Hier haben wir den Mietwagen abgegeben und sind dann mit dem Heathrow Express in das Stadtzentrum von London gefahren. Wenn man den Heathrow Express vorab bucht, gibt es einen Frühbuchertarif. Wenn man dann auch noch an speziellen Tagen bzw. ausserhalb der Stoßzeiten fährt, wird es nochmals günstiger. Für uns einfach perfekt, denn es ist wirklich die schnellste und angenehmste Art und Weise von Heathrow in die Stadt zu kommen.

An der Paddington Station angekommen, haben wir uns gleich eine Daytravel-Card gekauft und sind dann mit der Untergrundbahn in Richtung Notting Hill gefahren: hier hatte ich uns ein schönes, kleines Hotel gebucht: New Linden Hotel (auch buchbar über booking.com) - zu einem wirklich guten Preis. Die Lage des Hotels ist wirklich super. Wir würden jederzeit wieder hier absteigen und können es nur empfehlen! Auch wenn wir "nur" ein kleines Zimmer hatten - und sich das auch noch im UG befand: es war genau richtig, gemütlich, nicht zu teuer und wir hatten mehr Budget für andere Dinge!

Die Koffer kurz abgestellt, die Taschen und Rucksäcke neu gepackt und dann auf zur ersten Orientierungsfahrt in das City Center: Leo wollte heute zu Covent Garden und sich sonst einfach treiben lassen. Davor haben wir noch eine frühes Abendessen zu uns genommen. Und wo kann man das besser als am Borough Market? Und hier sind wir über das WOKIT gestolpert. Einfach nur lecker. Und frisch und individuell für deinen Geschmack zubereitet. Besser geht es doch nicht! Dann haben wir uns wirklich treiben lassen. Den London Explorer Pass hatten wir bereits schon von Deutschland aus gebucht. Absolut genial. Denn hier ist man bis zur Besichtigung flexibel. Man bucht lediglich die Anzahl der gewünschten Attraktionen. Und kann sich aber immer noch ganz flexibel für etwas anderes entscheiden. WIR hatten die Sehenswürdigkeiten bereits besprochen. Schon in Deutschland hatten wir uns dazu Gedanken gemacht, schließlich muss man sich vorab über die Anzahl im Klaren sein. Doch an diesem angefangenen Tag wollten wir noch nichts dergleichen unternehmen. Das haben wir uns für die kommenden zwei vollen Tage aufgehoben. Somit sind wir gelaufen, in die wunderbaren roten Busse gesprungen, und letztendlich auch am Covent Garden gelandet. Hier haben wir Straßenmusikern gelauscht, Akrobaten bewundert, Leute beobachtet und waren einfach nur glücklich. Doch auch hundemüde. Somit sind wir dann letztendlich mit der U-Bahn wieder in unser schönes Notting Hill gefahren und wortwörtlich in unser Bett gefallen. Der nächste Tag wird toll - das wussten wir bereits am Abend!

9. Tag

Nach einer wunderbaren Nacht und einer guten Stärkung am umfangreichen Frühstücksbuffet ging es los: London PUR!

Wir haben uns gleich wieder eine DayTravelCard gekauft - das ist für uns die einfachste Möglichkeit, in London mobil zu sein. Die OysterCard wäre auch eine Alternative - allerdings wird hier bei jeder Fahrt vom Guthaben etwas abgebucht und man hat nicht immer gleich einen Überblick, was dann noch drauf ist..... wir möchten es leicht und unkompliziert. Daher die DayTravelCard.

Insgesamt haben wir fünf Attraktionen über den London Explorer Pass gebucht. Angefangen haben wir gleich am Morgen mit Madame Tussauds, in der Hoffnung, dass sich die Besucherzahl so früh am Morgen in Grenzen hält. Und ja: zum einen darf man mit dem Explorer Pass an einer anderen Eingangstür anstehen und tatsächlich: die Schlange hielt sich in Grenzen. Juchhheee! Dann haben wir uns in das Wachsfiguren-Getümmel gestürzt. Es war auch für mich das erste Mal - da ich sonst solchen "Massenaufläufen" eher gerne aus dem Weg gehe. Aber es gehört nun mal dazu. Und was soll ich sagen: die Ausstellung ist wirklich toll gemacht - sehr kurzweilig. Man vergisst komplett die Zeit. Wirklich ein Erlebnis. Allerdings haben wir uns überreden lassen, Tickets für die "Sherlock Holmes Experience" zu buchen. Vom Grunde her eine tolle Sache … ABER.....Leo hat fast nichts verstanden und ich konnte ihm auch nicht alles erklären, da man hier mit Schauspielern durch eine kleine "Kriminalgeschichte" geführt wird, und es nie genug Zeit gab, zu Übersetzen und gleichzeitig "aufzupassen" um die nächsten Hinweise zu entdecken. Das hätten wir uns eher sparen können. Wer die Sprache sehr gut beherrscht und eine zusätzliche "Attraktion" sehen möchte, der kann das gerne zusätzlich vor Ort buchen.

Nach diesem Wachsfigurenwahnsinn haben wir uns einen kleinen Burger bei Five Guys gegönnt: Leo hatte schon so viel davon gehört und wollte diese andere Burger-Fastfood-Kette auf alle Fälle testen. Und ja: die Burger sind wirklich super-lecker, wenn auch nicht gerade günstig! Danach auf zur Themse - genauer gesagt zur HMS Belfast, einem ehemaligen Kriegsschiff, da ganz nah an der TowerBridge festgemacht ist. Und das war wirklich ein besonderes Erlebnis. Man bekommt am Eingang einen Audioführer und kann sich selbstständig an Bord bewegen. Es gibt vieles zu entdecken und man erfährt alles über das Leben an Bord. Wir waren echt begeistert. Ein absolute Muss für aufgeweckte Jungs! ABER: auch hier braucht man etwas Zeit, denn man möchte am liebsten alles entdecken und alle Schilder lesen und alle Erklärungen hören. Doch je länger man sich an Bord befindet, desto mehr merkt man, dass man erschöpft wird - vor lauter Informationen. Somit haben wir uns nach gefühlten 18 Stunden aus dem Staub gemacht - sind mit verschiedenen roten Bussen quer durch die Stadt gefahren (immer schön oben sitzen - am besten ganz vorne!!). Teilweise sind wir an schönen Plätzen ausgestiegen und haben kleine Straßen und nette Shops entdeckt um dann schließlich bei der Haltestelle Queensway auszusteigen und uns noch in Kensigton Gardens - für eine kleine abendliche Runde - Fahrräder auszuleihen.  Das war herrlich. Nach einem Tag Großstadt sich einfach auf ein Fahrrad zu setzen und durch die Abendluft zu radeln....unbezahlbar! Wir waren einfach nur glücklich. Letztendlich sind wir von dort aus dann zu Fuß zum Queensway, in unserem schönen Notting Hill, wo wir bei einem netten Italiener eingekehrt sind. Hier haben wir wunderbar gegessen. Bei Dunkelheit sind wir den kurzen Weg zu unserem Hotel gelaufen und wieder einmal todmüde aber glücklich in unser Bett gefallen!

10. und letzter Tag

Nach einem weiteren Frühstück in unserem schönen Hotel haben wir uns wieder auf Entdeckungstour begeben. Heute geht es in Richtung Greenwich. Also los mit Bus und Bahn und dann in die tolle DLR - die Dockland Rail Way. Fährt ab der Station Tower Hill. Mit Kindern am besten ganz vorne einen Platz suchen - denn man kann direkt vorne hinaus schauen, da es kein Führerhaus gibt. Wirklich toll. Man muss aber einmal umsteigen - ist aber auch kein wirkliches Problem. Die Platform bleibt gleich. Natürlich kann man auch per Boot nach Greenwich kommen - dies dauert jedoch länger und eigentlich wollten wir uns das für die Rückfahrt vornehmen - jedoch aufgrund der langen Schlange haben wir uns dann letztendlich ganz dagegen entschieden. Das nächste Mal fahren wir mit dem Boot!

In Greenwich angekommen haben wir direkt die Cutty Sark angesteuert, ein altes, tolles Segelschiff. Schon hier haben wir gesehen, dass direkt davor das Greenwich Music Festival mit toller Musik und Streetfood stattfindet. Mittagessen war somit gebongt! Hat ja auch zu lecker gerochen - schon so früh am Morgen......

Die Cutty Sark ist ein ehemaliger englischer Tee-und Wollklipper und dient nun als Museumsschiff. An Bord wird viel über das damalige Handeln mit Tee und Wolle erzählt, es gibt viel zu entdecken und Kinder können jede Menge ausprobieren. Wir fanden es sehr interessant und auch kurzweilig. Nach der Besichtigung haben wir uns zum Royal Oberservatory begeben. Dieses erreicht man durch einen gemütlichen Spaziergang durch den Greenwich Park. Ich fand es hier sehr interessant -für Leo war es eher etwas langweilig. Doch der Nullmeridian war eben schon toll zu sehen - das fand auch Leo. Nebenan ist auch das Planetarium - das haben wir erst hinterher so richtig bemerkt und hatten dann aber keine Zeit mehr auf die nächste Vorstellung (Sterne gucken als Film) zu warten - denn wir hatten noch eine wichtige "Verabredung" auf der Tower Bridge! Somit haben wir uns im Planetarium nur die kleine Ausstellung angeschaut - was dieses Mal für Leo sehr interessant war! Und sind dann wieder durch den Park  nach unten in das kleine Stadtzentrum gelaufen. Hier noch einen kurzen Abstecher zum Greenwich Market, eine nette Markthalle mit allerlei zum Schauen und Shoppen. Rund um den Markt gibt es auch eine große Anzahl wunderbarer kleiner Café's und Restaurants. Hätte zu unserer Zeit das Music-Festival nicht stattgefunden, hätten wir hier einen kleinen und feinen Lunch zu uns genommen - in einer der kleinen und furchtbar gemütlichen Gassen. Doch uns zog es zum Streetfood hin - der herrliche Geruch lag über ganz Greenwich!

Entschieden haben wir uns dann für eine Art mexikanische gebratene Nudeln - super lecker! Genossen haben wir es einfach an der Themse. Überall gab es Musik, saßen Menschen einfach auf dem Boden, haben getrunken und gegessen. Es war einfach eine wunderbare Atmosphäre! Dann mussten wir uns aber auf den Weg machen: ich hatte im Internet extra ausfindig gemacht, wann sich die Tower Bridge für große Kreuzfahrtschiffe öffnet (steht auf der Webseite). Und zu diesem Moment wollten wir ja auf der Brücke sein. Also nichts wie zurück - natürlich dann auch wieder mit der DLR und ab zur Tower Bridge. Mit dem Explorer Pass ging auch alles ganz flott und wir mussten wieder kaum anstehen: lediglich drei Personen vor uns! Besser konnte es nicht gehen. Dann haben wir die Tower Bridge entdeckt, eine Menge an Info's gelesen, die Themse von oben durch den Glasboden gesehen und dann...….dann ging es los: die Brücke wurde für die Fußgänger gesperrt. Dann für die Auto's. Und ganz langsam hoben sich letztendlich die zwei Seiten nach oben. Es war ein unglaubliches Erlebnis - vor allem, das alles durch den Glasboden zu beobachten. Das Kreuzfahrtschiff hatte inzwischen leichte Fahrt aufgenommen und wurde von zwei Schleppern durch die Brücke gezogen. Und als das Schiff direkt unter uns war, ertönte das Horn und die Passagiere, die an Deck waren, haben uns zugewunken. Ich kann hier gar nicht beschreiben, was das für ein tolles Gefühl war - Gänsehaut am ganzen Körper!

Nach diesem Erlebnis sind wir dann auf der anderen Seite der Brücke "abgestiegen" und haben uns noch den alten Maschinenraum angeschaut - also wie würde früher die Brücke angehoben, mit welchem Mechanismus. War sehr interessant! Dann hatten wir aber auch genug von den Besichtigungen. Ab jetzt haben wir uns nur noch treiben lassen. Waren Tee trinken, bummeln und shoppen. Haben unseren letzten Nachmittag einfach nur genossen ( und hier gemerkt, dass wir die Madchute Farm und den Greenwich Foot Tunnel komplett vergessen hatten....das nächste Mal!!!). Am Abend haben wir uns dann wieder in unser schönes Notting Hill begeben - selbstverständlich wollten wir noch den Portobello Market besuchen. Doch zu dieser späten Stunde hatten die meisten Stände schon abgebaut bzw. waren gerade dabei. Egal - das nächste Mal! Dafür haben wir uns dann für ein leckeres Abendessen in Notting Hill entschieden. Wir wollten unsere restlichen Pfund "auf den Kopf hauen"  und haben es bei einem wohl beliebten Italiener auch getan: Osteria BasilicoHier haben wir wirklich wunderbar gegessen - ein Traum. Nicht gerade günstig - aber wie gesagt: wir wollten es krachen lassen..... Das haben wir getan! Mein gegrillter Pulpo war ein Traum!

Das Dessert wollten wir "auf der Straße kaufen", zB. noch einen "kleinen" Donut für den Weg zum Hotel. Hierfür musste es  natürlich das Donut Time sein - schließlich lag das gerade um die Ecke von unserem Italiener und die Donuts sind berühmt-berüchtigt. Ein kleiner BellaTwix LeStrange sollte es sein. Lach. Klein. "Klein" ist anders. UND: dieser Laden ist so klein, dass man gar nicht eintreten kann bzw. soll. Also eher ein Straßenverkauf mit Türe, wobei an der Türe der Tresen ist. Wir wollten mit Bargeld bezahlen - waren ja nur ein paar Pfund. Die hatten wir noch! ABER: das ging hier gar nicht. Sie akzeptieren ausschließlich Kartenzahlung. Was haben wir verdutzt geschaut! Und uns gleichzeitig gefragt, warum Deutschland in dieser Sache immer noch so weit hinterherhinkt...….. gezahlt und dann hieß es: genießen! So ein leckerer Donut. Yumm.

Damit sind wir dann - auf unserem sozusagen letzten Spaziergang - zum Hotel gelaufen. Wohlwissend, dass unser England-Abenteuer nun bald zu Ende ist...….

11. Tag

Nach einer letzten Nacht und einem letzten sehr ausgiebigen Frühstück haben wir uns auf den Weg gemacht. Mit den Koffern nochmals zur Paddington Station und ab in den Heathrow-Express. Hat alles reibungslos geklappt. Und dann hieß es wirklich Abschied nehmen - von der schönen Insel. Mit einem ganz großen Gepäck an Erinnerungen und schöner Momente. Sicherlich werden wir diese tolle Reise nie wieder vergessen. 

 

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