Mein Leben

 

Im Jahr 1976 erblickte ich als viertes Kind das Licht der Welt. Trotz anfänglichem "Schock" meiner Eltern über die weitere Schwangerschaft, sind sich heute beide einig: so ein Nachzügler ist schon noch was tolles. Finde ich übrigens auch!

 

Nach dem Abitur hat es mich in die Reisebranche gezogen - kein Wunder: meine Eltern haben uns überall hin geschleppt. Wir waren jedoch nie Pauschaltouristen - das kannte ich gar nicht. Also wir buchen über einen Reiseveranstalter und fliegen in den Urlaub. Doch genau diese Individualität, die mir meine Eltern vermittelt haben, hat mich bis heute geprägt. Wohnmobiltouren, Ferienhäuser, Ferienwohnungen,...

 

Pauschaltourismus habe ich jahrelang verkauft. Ich habe es geliebt, guten Kunden Reisen und Emotionen zu verkaufen. Ich liebte es noch viel mehr, manch einem Kunden eine komplette Rundreise zusammenzustellen. Man bedenke hierbei, dass ich damals in vielen dieser Länder noch nie selbst war. Dennoch hat es mir schon immer Spaß gemacht, mich in eine Materie einzulesen, einzuarbeiten und das bestmögliche Ergebnis am Ende zu haben.

 

Damals hatte ich keinen einzigen Kunden, der nicht wirklich sehr zufrieden war. Es war wunderbar, im Nachhinein den Erzählungen der Kunden zu folgen, Bilder zu sehen, Emotionen zu spüren. Dies habe ich wieder "mitgenommen"....auf meine Reise des Lebens. Jeden Moment gespeichert, anderen Kunden spannend erzählt, Lust auf Reisen und Individualreisen gemacht. Meine Welt.

 

Irgendwann wurde ich dann schwanger und mein Exmann und ich haben uns sehr auf unseren Sonnenschein gefreut. Alles lief glatt - in den Augen meiner Hebamme fast "zu glatt"...denn selbst sie hat mich damals angesprochen, ob ich bald wieder etwas berufliches machen möchte, da mir das "Mama-sein" so von der Hand ging und sie sich vorstellen kann, dass ich nebenher eine weitere "Herausforderung" benötige.

Wie es der Zufall so will, wurde ich von meiner früheren Geschäftskollegin (Reisebüro) angesprochen: sie hat sich ein kleines eigenes Büro aufgebaut, allerdings nur internetbasierend, keine Laufkundschaft. Sie vermittelte Apartments in Großstädten (und dies bereits lange vor Airbnb) und Fincas auf Mallorca. Sie, mit dem dritten Kind schwanger, wusste, dass sie das nicht mehr alleine stemmen kann - vor allem in Hinblick auf das dritte Kind. Für mich war es ein Traum....eine Chance.....flexibel und sehr selbstständig weiterhin meinen Traumberuf ausführen zu können (ich muss dazu sagen, dass ich bis zur Geburt gependelt bin - einfache Strecke 35 km - mit dem Zug. Somit war nach der Geburt nicht an einen Halbtagesjob zu denken, da der Aufwand für die kurze Arbeitszeit einfach zu groß gewesen wäre...).

Wir haben dann unseren kleinen Traum gelebt...wunderbare Kontakte geknüpft, waren in der Brigitte, im Stern und im Lufthansa Woman's World-Magazin mit Artikeln vertreten. Man hat uns gesehen!  (Und man sieht meine Kollegin immer noch - schaut gerne vorbei und fragt nach - wirklich tolle Häuser und Apartments  www.at-home-in.de ).

Wir befanden uns damals in einer Nische - ein wunderbares Angebot für Individualisten. Bevor Airbnb die Welt eroberte...

 

Als mein Sohn drei Jahre alt war, haben sich mein Mann und ich getrennt. In diesem Moment wurde mein Traumjob plötzlich von mir ganz anders bewertet: reicht es aus, von Provisionen zu leben? Und damit unabhängig zu sein?

 

Bisher war das nur eher eine tolle Nebenbeschäftigung. Zum Leben hätte es für meine Kollegin und mich nicht ausgereicht. Aber unsere Männer waren beide Selbstständig und waren auch auf Ihre geschäftigen Frauen sehr stolz. Doch zum wirklich davon leben?? Das hat leider nicht ausgereicht und ich musste mich über kurz oder lang für ein sicheres Einkommen entscheiden. Dies hat mir eine wunderbare Freundin ermöglicht - ich habe mich wieder in eine neue Materie eingearbeitet - dieses mal nicht in der Touristik. Aber mir war meine Situation durchaus bewusst und ich hatte keine Zeit und keine Wahl. Somit habe ich mich in die neue Aufgabe förmlich selbst katapultiert und habe den Uhrenmarkt mit meiner Person (hoffentlich) etwas bereichert (wer auf tolle und schicke Uhren von einem tollen Familienbetrieb steht - schaut euch bitte mal auf www.brunosoehnle.de um. Ua. ist die Webseite und auch der Shop mein Projekt und ich bin wirklich stolz auf diese unglaubliche Zeit).

 

Nun bin ich hier - in der Jetztzeit angekommen. Mit meinem Exmann verstehe ich mich blendend - wir haben es tatsächlich hinbekommen, liebevolle Eltern zu sein - ohne eine Partnerschaft. Unser Sohn ist mit diesem Wissen groß geworden und auch er lebt mit dieser Situation. Neulich meinte er ganz ernst :"Mama, ich weiß, dass eure Trennung nicht einfach war - für niemanden. Aber nun lach bitte nicht.... rückblickend muss ich nun sagen, dass es für mich nicht gerade übel war - denn soviel Urlaub, wie ich mache, macht sonst niemand....!" Ihr könnt euch vorstellen, dass ich vor Verwunderung und Lachen über diese Aussage fast zusammengebrochen bin - dieser kleine Stinkstiefel! Doch wo er recht hat, hat er recht. Wir leben unseren Traum. Wir haben uns vorgenommen, jedes Jahr mindestens ein neues Ziel zu entdecken. Diesen Plan verfolgen wir nun schon seit vielen Jahren.

 

Wir sind im Jahr 2020 angekommen. Scheinbar wieder ein spezielles Jahr. Voller Umbrüche und Neuheiten. Was aber weder mich noch meinen Sohn erschreckt. Wir sind Individualisten. Nehmen jede Chance wahr und auch bei der Hand. Wir lassen uns mitreißen. Wir freuen uns. Wir lernen aus jeder Niederlage. Mit genau diesen Geschichten möchte ich euch mitreißen. Kleine Anekdoten aus dem Leben, kleine Hinweise, kleine Ratgeber, viele schöne Reisen, als Traurednerin eine tolle Vorbereitung auf eure Hochzeit.... Und ach ja: ESSEN. Mein Bekannter Oliver Gimber (Witz vom Olli) hat mich eine Zeit lang immer aufgezogen, dass ich ja, sobald ich überhaupt in den Urlaub abgereist war, noch gar kein Essensbild gepostet hätte (FB oder Insta)..... Essen....Das ist wichtig. Für Körper, Geist und Seele. Für uns und unsere Reisen. Für den Moment. Und ist er noch so kurz.

 

Es soll rund sein, für jeden etwas dabei, zum Nachdenken, zum Schmunzeln, Nachmachen und natürlich auch zum Kommentieren. Ich freue mich auf alles, was kommt. Ich freue mich auf diese Reise.  Ich freue mich auf euch!

Herzlichst, eure Melanie-Christine



Das größte Glück: glückliche Eltern zu sein, auch ohne Partnerschaft!
Das größte Glück: glückliche Eltern zu sein, auch ohne Partnerschaft!