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Portugal

Eine Stipvisite in Portugal


Portugal – meine (neue) große Liebe!

In Lissabon war ich schon einmal – vor 20 Jahren. Da kam mir diese Stadt schön vor. Aber so ganz anders, wie ich sie nun wieder neu entdecken durfte. Meine liebe Schwägerin hat mich gefragt, ob wir diesen Trip nicht gemeinsam machen möchten – so mal ganz alleine – ohne Kinder. Da war ich natürlich gleich dabei.

Wir haben dann den Urlaub wie folgt geplant.

3 bzw. 4 Nächte in Lissabon (meine Schwägerin reiste schon einen Tag früher an)

2 Nächte in Porto

1 Nacht in Nazaré

1 Nacht in Lissabon

 

Ich habe mich um die Unterkünfte in Lissabon gekümmert, meine Schwägerin um die Unterkünfte in Porto und Nazaré. Somit war es für uns beide spannend, was uns erwartet.

 

Meine Wahl in Lissabon fiel auf ein tolles Apartment, welches in einer Art Einbahnstraße/Sackgasse liegt und daher wirklich sehr ruhig ist. Im Haus werden mehrere Apartments vermietet, die wirklich alle sehr schön und geschmackvoll ausgestattet sind. Ich wollte im Apartment mit diesen tollen Wandfliesen wohnen: einfach ein typisches, portugiesisches Merkmal. Dazu der tolle Holzboden, das moderne Bad und die Küche. Jeder hatte ein eigenes Schlafzimmer. Es war einfach ein Traum! Ich kann diese Unterkunft nur wärmstens empfehlen, da auch die Lage sensationell ist: super zentral und dennoch sehr ruhig.

Wir haben uns somit am ersten Abend getroffen und sind gleich noch zu einem ersten Highlight: dem wunderbaren  Miradouro da Senhora do Monte, von dem man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Tejo hat. Wenn man dann auch noch zum Sonnenuntergang hier ist, dann ist das selbstverständlich eine Wucht: dieses Licht, die Menschen, der Fado, der an unserem Abend hier leise gespielt/gesungen wurde. Wir waren einfach nur begeistert. Danach haben wir uns treiben lassen und sind in einer wunderbaren Weinbar gelandet, in der es auch noch sehr leckeres Essen gab – zwar keine großartigen Gerichte, doch für unseren Hunger genau richtig: eine schöne Vorspeisenplatte mit portugiesischem Käse und Schinken, danach dann Lachs und Thunfisch auf asiatische Art. Dazu ein schönes Gläschen Wein – die Auswahl bei diesem Angebot fiel einem fast schon schwer.

 

Danach sind wir glücklich, zufrieden und voller Vorfreude in unser Apartment gelaufen – was wir wohl alles am nächsten Tag erleben werden?


Tag 1 Lissabon

Der nächste Tag startete mit einem Aufstieg (naja...der Aufzug hat uns den mühsamen Aufstieg VOR dem Frühstück erspart...) auf den Triumpfbogen am Praca do Comércio. Wunderbar. Vor allem am Morgen! Herrliche Sicht auf die Stadt und das Wasser. Doch so langsam hat unser Bauch angefangen zu knurren….wir hatten HUNGER – und zwar mal so richtig! Daher ab zum Frühstück nach Belem – mit dem Bus sind wir hier gemütlich ab dem Platz hingefahren.

 

-> Ach ja: wir haben wirklich einiges gesehen und unternommen. Doch würde ich fast sagen, dass eine Lisboa-Karte sich nicht lohnt. Bei uns hat sie sich definitiv nicht gelohnt. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind so günstig und bei vielen Museen gibt es nur bedingt Ermäßigung. Prüft das gerne mal für euer Vorhaben. Ich würde diese Karte das nächste Mal nicht mehr buchen.

 

Angekommen bei der berühmten Pasteria Pasteis de Belem sticht einem vor allem eines in Auge: die Schlange vor dem Cafe ist riesig! Daher ein Tip: einfach mal in das Cafe reingehen – es ist unglaublich groß und mit Terrasse! Aber daher bekommt man hier eigentlich fast immer relativ schnell einen Platz oder man lässt sich im hinteren Teil einfach einen Platz zuweisen, kann sich gemütlich hinsetzen und das komplette Angebot der Bäckerei genießen. Nach kurzem Warten in der extra dafür vorgesehenen Warteschlange (im Inneren!!!)  durften  wir auf der Terrasse Platz nehmen. Welch ein Traum: mit frischem Kaffee, herrlichem Sandwich, einem Stück Orangenkuchen und Pasteis de Nata, die hier immer lauwarm direkt aus dem Ofen serviert werden. Welch ein portugiesischer Auftakt.

Gut gestärkt sind wir dann zum Seefahrerdenkmal gelaufen, das wir uns von außen angeschaut haben. Ein weiterer Hinweis zu UNSERER Reise: wir waren nicht so aus, alle „Touristenziele“ in kurzer Zeit abzuklappern, auch wollten wir diese gar nicht zwingend von innen sehen. Wir wollten uns auf diesem Trip eher treiben lassen und vielleicht auch mal genau etwas anderes machen, was man sonst immer angeboten bekommt.

Daher: wir waren am Seefahrerdenkmal, das wirklich sehenswert ist – aber haben dieses eben nur von außen gesehen. Und wir waren noch nicht mal am Torre de Belem. Es waren einfach zu viele Leute und darauf hatten wir keine Lust.

Danach sind wir dann am Fluß entlang zum Museum gelaufen und haben uns hier einfach nur – ausgeruht ! Meine Schwägerin war schon am Morgen hier und hat sich das Museum angeschaut. Ich musste es nicht unbedingt sehen. Aber schon alleine das „davor“ sitzen, im Schatten dieser tollen Architektur, mit Blick auf Fluß und Brücke und die vielen Touristen unten auf dem Radweg zu beobachten: unbezahlbar!

Nach dieser schönen Pause haben wir uns auf den Weg gemacht: wir wollten das Gulbenkian-Museum besuchen. Wie kommt man da am besten hin? Mit Bus, Bahn, Metro. Oder so wie wir: wir haben eine TukTuk-Fahrerin angehalten und gefragt, ob sie uns ausnahmsweise einfach nur zum Museum fährt. Denn normalerweise fahren diese TukTuk’s nur spezielle Sightseeing-Touren. Aber wir hatten Glück und konnten bei herrlichem Wetter und strahlendem Sonnenschein eine wunderbare Fahrt durch Lissabon genießen. Gut: günstig ist anders. Aber he: wenn schon zwei Mütter ohne Kinder unterwegs sind, dann lassen die es manchmal auch ein wenig krachen. Und wenn dies nur bei einer TukTuk-Fahrt von A nach B ist J.

Im Gulbenkian-Museum angekommen, haben wir schon die nächste Überraschung erlebt: -> TIP <-der Eintritt ist Sonntags ab 14 Uhr immer kostenfrei! Ja wer sagt es denn – fast die Taxifahrt wieder drin!

Das Museum ist wunderbar und in zwei separate Gebäude aufgeteilt: die klassische und die moderne Abteilung bieten wunderbare Abwechslung – noch dazu der herrliche Garten - mit einem leckeren Eis aus dem Bistro lässt es sich aushalten!

Dann waren wir jedoch etwas erschöpft und haben uns auf den Weg in unser Apartment gemacht. Schließlich hatten wir für den Abend noch einen tollen Ausflug geplant….

Nach einer herrlichen Siesta haben wir uns somit nochmals aufgemacht: zur Fährstation Cais do Sodré, um über den Tejo nach Cacilhas überzusetzen. Die Abfahrt um 18.20 Uhr war perfekt, die Kosten gering und auf der anderen Seite angekommen, haben wir uns auf den Weg zu unserem Ziel gemacht: das Restaurant Ponte Final mit unglaublichem Blick auf die Stadt und die Brücke – dieses Mal von der anderen Seite aus.

 

Wir haben nicht reserviert und es einfach darauf ankommen lassen.  Und hatten einfach nur Glück: wir waren um 18.50 Uhr am Restaurant (ein toller Weg am Wasser führt direkt zu diesem Spot). Hier hat man uns gesagt, dass das Restaurant erst um 19.00 Uhr öffnet und dann bereits alle Tische belegt wären. EUH! ABER aber aber: man kann sich dann auf eine Warteliste setzen lassen, sich ab 19.00 Uhr Getränke an der Bar holen und im „Wartebereich“ Platz nehmen. Gesagt – getan! Wartebereich = ein paar kleine Tische und Stühle DIREKT am Wasser! Besser geht es doch nicht. Also haben wir uns mit Wein, Wasser und Limo eingedeckt, Platz genommen und gewartet. Nach ca. 30-40 Minuten waren wir schon dran und haben in unglaublicher Atmosphäre ein traumhaftes Abendessen zu uns genommen – inkl. einem spektakulären Sonnenuntergang! Ein Traum! Den Rückweg haben wir als Verdauungsspaziergang wahrgenommen – mit Blick auf das beleuchtete Lissabon – ich glaube, ich muss diesen Moment nicht weiter beschreiben…. Zurück mit der Fähre und ab in die Betten: morgen haben wir nochmals einen tollen Tag in Lissabon!


Tag 2 Lissabon

Nach einer herrlich ruhigen Nacht sind wir am nächsten Morgen wieder mit knurrendem Magen auf die Suche nach einem schönen Frühstückscafé gestartet. Eigentlich wollten wir auf einer der vielen Terrassen in einem Café frühstücken. Das hatte jedoch noch geschlossen. Daher sind wir ein paar Schritte zurückgelaufen, um in einem der süßen Cafés zu stoppen, die wir schon auf dem Weg gesehen hatten. Und was soll ich sagen: auch hier hatten wir ein traumhaftes Frühstück zu einem sensationellen Preis. Grundsätzlich sind die Preise in Lissabon relativ günstig – selbstverständlich kommt es darauf an, wo man isst oder trinkt… Aber im großen Ganzen haben mich die geringen Preise sehr überrascht!

Nach unserer Stärkung haben wir uns zu Fuß auf den Weg zum Castel Sao Jorge ganz oben auf dem Berg gemacht. Die Schlange am Eingang hielt sich in Grenzen und so konnten wir uns aus die wundervolle Anlage in aller Ruhe anschauen und die unglaublich tollen Ausblicke auf die Stadt genießen. Es ist wirklich ein toller Platz! Danach ging es weiter und auf die Suche nach einer Haltestelle für die Tram No 28.  Und schließlich haben wir diese auch gefunden. Wir sind ein kurzes Stück damit gefahren, sind aber beide der Meinung: kann man machen, muss man aber nicht. Die Tram ist immer MEGAVOLL und uns hat das nicht den besonderen Kick gegeben. Noch dazu muss man bzgl. Taschendiebstahl extrem aufpassen. Die berühmten Trambahnen sind hierfür bekannt! Uns hat es dann bereits nach kurzer Zeit wieder aus der Tram getrieben und wir haben uns für eine TukTuk-Fahrt entschlossen: ein Trip nur für uns – mit frischer Luft und hoffentlich nettem „Reiseführer“. Und plötzlich stand da Sandra mit Ihrem wunderbaren TukTuk und Sandra hat es uns angetan! Sie hat eine der besten Führungen geboten, die ich jemals in einem TukTuk oder in einer Rikscha hatte. Sie hat uns wunderbare Plätze gezeigt, wir hatten immer die Möglichkeit, kurz auszusteigen. So hat Sie uns an einem Park an einer Seite rausgelassen und an der anderen Seite des Parks wieder aufgepickt, ….. es war eine Wucht! Und dafür haben wir gerne etwas mehr bezahlt - soviel, wie wir hier erfahren und gesehen haben…. Am Ende gab es noch einen Tipp für das beste Grillhühnchen in Lissabon. Das haben wir natürlich SOFORT ausprobiert und es war wirklich super-lecker. Auch die Pasteis de Bacalao muss man hier probiert haben: eine Spezialität aus dem gesalzenen und dann getrocknetem Fisch. Lecker – wirklich!

Danach noch ein Streifzug durch die Fußgängerzone und ein Stop im bekannten  Schnapsladen "A Ginjinha“ - das ist echt eine Kuriosität: ein 1x1m großer „Verkaufsraum“ mit Theke, in den die Portugiesen zum Schnaps-/Likörtrinken kommen. Nicht irgendein Schnaps….. Ginjinha, einem portugisischen Likör aus Sauerkirschen. Das mussten wir probieren und es war super lecker. Nach diesem Schnäpschen haben wir uns dann wieder nach unserer verdienten Siesta gesehnt: ab nach Hause und ausruhen. Denn für den Abend hatten wir uns was ganz besonderes vorgenommen:

Auf unserer Tour mit Sandra haben wir erfahren, dass es im Convento del Carmo in den Sommermonaten eine spezielle Lichtershow über die Geschichte Lissabons gibt. Sandra meinte, dass es wirklich ganz toll wäre. Da wir für den Abend nichts geplant hatten, haben wir uns das vorgenommen und die Tickets vorab über das Internet gebucht.

 

Nach unserer Siesta haben wir uns demnach schön erholt und voller Vorfreude auf den Weg gemacht. Da wir beide vom Hühnchen & Salat noch relativ satt waren (noch dazu die herrliche Wärme!), haben wir uns für eine kleine Bombe entschieden: Bacalao-Krokette mit Käse gefüllt. Wooaaahhhhppppp. So fühlt sich das im Mund an. Da brauchst du danach nichts mehr essen…… Schritt für Schritt sind wir weiter den Berg hoch. Hinter dem Convento del Carmo gibt es ein cooles Restaurant/eine tolle Bar mit Blick auf den bekannten Aufzug. Das sollte unser Ziel VOR der Lightshow werden. Mit 2 Liter heller Sangria und Nachos haben wir uns die Wartezeit versüßt. Noch dazu mit einem Sonnenuntergang „von der anderen Seite“. Schließlich heißt das Event „Under the stars“. Hintergrund ist, dass das Dach der Kirche bei einem Erdbeben komplett eingestürzt ist. Die Außenmauern stehen aber noch. Und in dieser offenen Kirche soll die Lightshow stattfinden – under the stars! Etwas angeschickert (2 Liter Sangria trinkt man dann doch nicht so einfach weg *lach*) haben wir uns dann auf den Weg in die Kirche gemacht. Sitzen kann man überall: auf den Stufen, auf dem Boden, auf dem ausgelegten Kunstrasen an der Seite. Und dann wurden wir entführt: mit allen Sinnen! Es war ein wirklich traumhaftes Erlebnis und ich kann es nur jedem empfehlen, der in der Zeit, in der diese Show angeboten wird, vor Ort ist! Wir waren wirklich verzaubert!

 

Ein grandioser Abschluss unserer Lissabon-Tage!


Tag 3 Auf der Fahrt nach Porto

Am nächsten Morgen wurden wir von einem Taxifahrer (gebucht über unser Apartment) abgeholt und zum Flughafen gebracht. Ab hier hatte meine Schwägerin den Mietwagen gebucht. Diesen haben wir übernommen und sind in Richtung Porto aufgebrochen.

-> TIP: Wenn man in Portugal mit dem Mietwagen unterwegs ist, dann sollte man auf alle Fälle den Service für die automatische Abbuchung der Autobahngebühren nutzen. Hier werden dann die Daten von einem kleinen Gerät, das an der Scheibe befestigt ist, automatisch abgelesen. Hierfür muss man sich dann an den Zahl-/Erfassungsstellen immer nur in die entsprechende Spur einordnen und ganz normal durchfahren. Nach einer Zahlstelle sieht man dann den Betrag, der abgebucht wird, an einem Display und hat somit einen groben Überblick über die Kosten. Ein wirklich super Service!!

In Porto angekommen haben wir unser Auto in einem Parkhaus geparkt ( das Via Catarina ist am günstigsten!) und unser Apartment bezogen, das meine Schwägerin ausgesucht hat. Es war auch wunderschön – ein Mix aus modern und alt. Mit einem Schlafzimmer mit getrennten Betten und diesen Mal hatten wir dafür zwei Bäder. Perfekt für Mädels!! J

Und dann haben wir uns auf Entdeckungsreise begeben, unterwegs ein tolles Sandwich gegessen, die wunderbaren Gebäude entdeckt. Wir sind dann vom Fluss unten mit der Standseilbahn nach oben gefahren um die Brücke zum „Portwein“ oben zu überschreiten. Denn Porto ohne Portwein ist wie München ohne Weißwürste! Also… los geht es: auf dem Weg über die Brücke in Richtung der Portweinunternehmen. Auf dem Weg haben wir somit einen guten Überblick bekommen, wo es uns gefallen könnte und wir haben uns dann entschlossen, eine große Runde zu drehen und Portwein-City von oben aus zu erkunden. Und wenn man von oben kommt und am bekannten Hotel The Yeatman vorbeischlendert, dann ist TAYLOR nicht weit. Und hier haben wir in einem traumhaften Garten UNSEREN Platz gefunden und die Karte studiert: eine Besichtigung & riesige Probe konnten wir leider nicht mehr machen, da wir von der Zeit her zu spät dran waren. Doch zwei unterschiedliche Weine haben wir probiert, mit einer wunderbaren Käseplatte. Oh wir hatten eine traumhafte Zeit. Vor allem auch durch Kurt, dem Hahn. Also wir haben ihn Kurt genannt. Habt ihr schon mal ein Huhn oder einen Hahn gestreichelt? Ich nicht! Aber dann kam Kurt und er hat sich an meine Beine geschmiegt und wollte tatsächlich gestreichelt werden. Herrlich – was haben wir gelacht. Gerne wären wir hier noch sitzen geblieben. Doch leider wurden wir etwas schroff darauf hingewiesen, dass nun Schluss mit lustig ist, da nun Feierabend wäre… Daher haben wir glücklich und mit Portwein in der Tasche den „Berg“ verlassen und sind durch die ruhigen Gassen hinunter zum Fluss spaziert. Und da haben wir gerade noch eine der letzten Gondeln der Seilbahn erwischt, die uns wieder nach oben zur Brücke brachte. Denn hier wartete bereits unser nächstes Highlight: oben im Park sammeln sich im Sommer zum Sonnenuntergang ganz viele junge und alte Menschen, um hier gemeinsam etwas zu trinken, zu singen, Musik zu machen, zu turnen oder einfach nur: um die Aussicht zu genießen. Wir haben uns angeschlossen und einen unglaublich magischen Moment mit Sonnenuntergang erlebt. Oh du schönes Porto!

 

Eigentlich wollten wir am Abend noch etwas essen gehen. Doch dank dem guten Sandwich am Mittag und der ausführlichen Käseplatte bei Taylor hatten wir keinen großen Hunger mehr und sich glücklich und zufrieden in unserem schönen Apartment in’s Bett gefallen.


Tag 4 Porto

Ein neuer Tag in Porto. Wir haben uns vor Aufbruch einen kleinen Plan zurecht gelegt und dieser sagte uns, dass wir zuerst auf den höchsten Kirchturm von Portugal steigen werden. Und zwar noch VOR dem Frühstück!! Und das war toll! Eine herrliche Sicht auf die Stadt und bis zum Meer. Manch einer munkelt, dass man von diesem Turm aus bis nach Amerika sehen könnte. Bei uns hat das nicht ganz geklappt, obwohl ich es so sehr hoffte. Naja, vielleicht beim nächsten Mal! Danach sind wir in das bekanntes Café Piolho um’s Eck der alten Universität und haben herrlich gefrühstückt: dieses Mal gab es ein tolles portugiesisches Sandwich und ein leckeres Croissant. Dazu zwei Café und frischen Orangensaft. Mehr braucht man eigentlich wirklich nicht. Wenn wir gewusst hätten, was uns zum Mittagessen erwartet, dann hätten wir noch weniger gegessen….das war was!

Nach dem Frühstück wollten wir uns einen der bekanntesten Buchläden der Welt anschauen. Zur Zeit von Harry Potter hielt sich die Schriftstellerin in Porto auf und wurde durch diesen Laden inspiriert. Man denkt wirklich, man befände sich in Hogwarts. Wirklich toll. Wirklich nicht so toll ist die Schlange davor und die Massen innendrin! Man kann sich zwei Eingänge weiter ein Ticket für den Laden holen. Dieses kostet € 5,00 und wird bei einem Buch-Kauf erstattet. Aber das lustigste ist: es gibt sonst keine weiteren Vorteile wie: Express-Schlange oä. Man muss sich dann mit diesem Ticket auch ganz normal an der Schlange hintenan stellen. Schön? NOT! Aber egal: eine Erfahrung war es auf alle Fälle und ich nehme schöne Eindrücke mit nach Hause – das zählt für mich. Nach dem Buchshop wollten wir noch durch eine „grüne“ Straße laufen: wir hatten diese Straße am Morgen vom Turm aus gesehen: eine Straße, mitten in Porto, in der es ganz grün vor lauter Bäumen ist. Somit sind wir abgebogen und sogleich einem nächsten Tipp förmlich in die Arme gelaufen: das Cafe de Paris in der Straße Galeria de Paris ist ein wildes Sammelsurium. Schon allein das Cafe zu besichtigen, ist super! Aber nun kommt der Clou: das Café bietet jeden Tag ein Mittagsmenü an, das vom Preis her unschlagbar ist: Salat und Suppe vom Buffet, ein Teller mit einem Hauptgericht, dazu Wasser und Kaffee. Das Ganze für unter € 6,00 pro Person. Und daher haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, das Angebot zu testen und waren wirklich begeistert. Um kurz vor 12 Uhr war alles noch relativ ruhig. Doch schon kurz danach geht es los und es kommen auch wahnsinnig viele Berufstätige, die hier kostengünstig zu Mittag essen. Ein absoluter Tipp, wenn ihr zur Mittagszeit hier sein solltet!

Absolut glücklich – wer ist das nicht, wenn man ein herrliches Essen in solch einer netten Umgebung hinter sich hat – haben wir uns auf den Weg gemacht, um ein TukTuk zu finden. Wir wollten auch dieses Mal keine klassische Sightseeingtour machen, sondern von der Stadt zum bekannten Serravales Museum fahren. Nach einigem Hin-und Her haben wir einen Fahrer aufgetan, der uns für einen Festpreis zu unseren gewünschten Zielen gefahren hat. Dieses Mal ein bisschen durch die Stadt, dann am Wasser entlang und Richtung Museum Serravales. Und dann haben wir uns in diesem außergewöhnlichen Museum umgeschaut. Wunderbar! Eher modern und teilweise wird zum Mitmachen animiert. Daher ist diese Ausstellung auch bei Schülern/Lehrern beliebt. Ebenso wollten wir natürlich den Park und das Casa besichtigen. Gemacht, getan. Der Park ist wunderbar und bietet an jeder Ecke ebenfalls beeindruckende Kunst. Das Casa ist ganz im Stil der Art Deco. An jedem Raum hängen auch Bilder, wie das Haus innen mal ausgesehen hat – mit Einrichtung. Denn das Haus ist ansonsten komplett leer. Doch auch hier die Architektur der Art Deco-Jahre zu erleben und zu spüren: wunderbar!

Danach haben wir uns einen Bus herausgesucht, mit dem wir vom Museum zur Casa Musica gefahren sind: auch ein architektonisches Highlight! An der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es ein kleines, lauschiges Café. Hier haben wir uns mit Getränken und herrlichem Eis eingedeckt und haben von den zwei Außentischen das Bauwerk gegenüber begutachtet. Danach sind wir dann mit der Metro (zur kompletten Rushhour – euh) wieder zu unserem Apartment gefahren und haben unsere tägliche Siesta gehalten. Bei einer Tagestemperatur von über 30 Grad ist dies wirklich eine tolle Sache!

Für den Abend hatten wir uns zwei Dachterrassen herausgesucht. Geheimtipps? Vielleicht ja! Zuerst jedoch haben wir um die Ecke im FoodCorner (R. de Antonio Pedro und R. do Ateneu Comercial do Porto) herrlich gegessen. Dabei handelt es sich um ein Haus, in dem man alle möglichen Essensrichtungen findet: Mexikanisch, Burger, Asiatisch, ….. Dazu ein Glas helle Sangria. Herz, was brauchst du mehr.

Dann haben wir die erste Dachterrasse begutachtet: auf dem Dach des Hotels Zero befindet sich diese.  (Wer zudem außergewöhnlich in Porto wohnen möchte, ist hier richtig!) An der Bar die oben die Getränke bestellen und bezahlen und ab auf die Dachterrasse. Hier gibt es Daybeds und andere kleine Sitzmöglichkeiten. Der Pool war noch nicht wirklich hergerichtet und ist höchstwahrscheinlich auch eher für die Hotelgäste gedacht, die hier tagsüber entspannen können.

Die Terrasse war – OKAY! Es gab leider keinen guten Portwein. Das konnten wir gar nicht verstehen. Schließlich waren wir in Porto. Aufgrund des OKAY haben wir noch eine zweite Dachterrasse mit Bar ausgesucht und: waren begeistert! Auf dem Dach des Rivoli Cinema Hostels befindet sich diese kleine Oase, die Graca Rooftop Bar. Die Mitarbeiter sind lässig, das Ambiente ist herrlich und man hat einen traumhaften Blick über die Stadt. Und ach ja – und ganz wichtig: es gibt einen tollen Ruby Portwein – warm, weich, lecker! Und dies für echt wenig Geld!

 

Hier haben wir uns wohlgefühlt und haben den Abend leicht beschwingt und mit Möwenballett am Himmel ausklingen lassen. Oh Porto – du bist einfach schön!


Tag 5

Wir haben uns heute das Frühstück in unser Apartment liefern lassen -> TIPP! Per Haushandy kann man dieses Frühstück bequem buchen und man bekommt eine Bestätigung. Wir haben uns für die Variante mit Rührei entschieden. Toll ist, dass alles in wiederverwendbaren Verpackungen geliefert wird: ein Korb voller toller Dinge….Kaffee in der Thermoskanne, Milch & Orangensaft in der Glasflasche, Marmelade und Butter in kleinen Glasbehältern,…. Hier ist man in Portugal wirklich ÜBERALL sehr fortschrittlich! Müllvermeidung und –trennung wird wirklich großgeschrieben. Das kenne ich von anderen südlichen Ländern nicht so wirklich!

 

Nach unserem frühen Frühstück haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind dann in Richtung Nazaré aufgebrochen. Da die Wettervorhersage perfekt war, wollten wir frühestmöglich dort sein, um den herrlichen Strand und das Meer zu genießen. Gesagt, getan. Nach ca. zwei Stunden waren wir am bekannten Playa del Norte, an dem im Winter die Mörderwellen brechen und daher zieht es hier die weltweit besten Surfer an. Am Leuchtturm gibt es ein kleines Surfer-Museum und man hat eine traumhafte Aussicht auf den Nordstrand und auf Nazaré.

Dann wollten wir aber zum Strand. Also schnell runter in das Dorf. Unser Hotel lag 2 Minuten zu Fuß vom Strand entfernt: das Seven Skirts! Welch Oase! Aber hier noch mein -> TIPP: das Auto kann man in Nazaré kostenlos parken. Wenn man am Strand der Einbahnstraße nach rechts folgt und dann die letzte Möglichkeit nach rechts abbiegt (nach 200 Meter liegt rechts auch das Seven Skirts), der Straße weiter folgt, dann kommt man irgendwann zu einem kostenfreien Parkplatz (liegt am Berg – Straße teilt sich – links halten!).

Seven Skirts -> hier hat sich der Besitzer Hugo einen Traum erfüllt. Der Choreograph ist weltweit tätig gewesen und wollte sich irgendwann in seiner Heimat zur Ruhe setzen – aber mit einer schönen Aufgabe: er hat das alte Gebäude gekauft und daraus ein kleines Juwel gemacht. Wunderschön! Ein paar Abzüge gibt es dennoch: das Bad ist nur durch eine Glastür vom restlichen Zimmer getrennt. Privatsphäre = 0! Und das Fluchtweglicht in Grün hat uns etwas den Schlaf geraubt. Aber das ist sicherlich nicht in allen Zimmern so!

Zurück zu unserem Tag: einchecken, umziehen, Snacks und Getränke kaufen und los zum mega-breiten Strand! Wir wollten nichts weiter machen. Uns nur ausruhen und lesen und baden und schlafen und genießen. Punkt! Und das ist hier so wunderschön. Die Strömung im Wasser ist teilweise etwas heftig. Also mit kleinen Kindern hier gemütlich baden gehen ist eigentlich nicht möglich!! Da gibt es sicherlich bessere Alternativen. Für uns war alles genau und 100% richtig!

Nach den Sonnenstunden haben wir uns zuhause geduscht und uns auf die Suche nach einem netten Lokal gemacht. Im Aleluia, direkt am Strand, haben wir das gefunden. Eine MEGA Fischplatte für ZWEI, dazu Kartoffeln und Salat für gerade mal € 30,00. Wo bekommt man das heute noch? Uns ging es einfach nur gut und wir haben es genossen, den Tag auf diese Weise ausklingen zu lassen. Beim Abendessen haben wir außerdem noch beschlossen, den morgigen Tag ebenfalls nochmals am Strand zu verbringen und erst spät nach Lissabon zurückzufahren. Denn so eine kleine Auszeit tut einfach gut.

 

Glücklich, satt und zufrieden sind wir in das gemütliche Bett im Seven Skirts gefallen. 


Tag 6 Nazaré und zurück nach Lissabon

Am nächsten Morgen wurden wir von einem unglaublichen Frühstück überrascht: alles wunderbar hergerichtet. Mit Wurst, Käse, frischem Rührei, Kaffee, Marmelade, Butter und Pancakes. Ach – und Joghurt mit Früchten gab es auch noch. Dies alles in so liebevoller Art und Weise. Auch die anderen Gäste waren bei diesem Anblick verzückt. Das Wichtigste ist jedoch: es gab kein Buffet! Diese Leckereien standen auf jedem Tisch, eingedeckt und zum Anbeißen lecker. Ich habe selten solch einen tollen Start in den Tag erlebt. Dazu noch ein kleiner Schnack mit Hugo und seinem Assistenten. Und der Tag konnte beginnen. Das Gepäck kann man stehenlassen und so haben wir uns nur mit unseren Strandutensilien bewaffnet und – noch einen Sonnenschirm gekauft. Denn der Tag sollte noch heißer werden. Leider gab es im Hotel keinen Schirm zum Ausleihen. Aber ab jetzt gibt es das: wir haben einen schönen Schirm gekauft und diesen vor Ort gelassen. Für alle Gäste, die sich einen Schirm leihen möchten. Fragt danach!! With love von Mel & Catinka J

Um 16 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zum Hotel gemacht, konnten uns hier noch im Bad und im Gepäckzimmer frisch machen und sind dann in Richtung Lissabon aufgebrochen. Die Fahrt dauert nur ca. eine Stunde. Unser Abschlusshotel Contador Mor Guesthouse hatte ich direkt am Rand von der Alfama gebucht. Hier geht es quirlig zu und durch den Freitagabend war es leider auch in der Nacht sehr lebhaft….aber so wollten wir das ja: zum Schluss noch ein bisschen durch die Alfama streifen.

TIPP -> parken in der Alfama? Dann auf zum Parkhaus Portas do Sol. Einem speziellen Parkhaus mitten in der Alfama. Man muss das Auto in einen Aufzug stellen, Spiegel einklappen und dann nichts wie weg: das Auto wird automatisch unterirdisch geparkt. Gezahlt wird dann am Automaten und das Auto wird wieder per Aufzug gebracht. Etwas abenteuerlich aber absolut perfekt!

 

 

Doch außer dem Miradouro de Santa Luzia  haben wir an diesem Tag nichts mehr gesehen… nach der verdienten Dusche wollten wir nur noch etwas essen und ins Bett. Müde vom Faulenzen – würde ich sagen. Und von der Hitze, ok. Und ja – schon auch von den ganzen, gesammelten Eindrücken! Das geht nicht spurlos an einem vorüber. Somit sind wir nicht mehr weit gekommen und haben es am letzten Abend etwas krachen lassen: bei Audrey’s ums Eck. Absolut leckere Küche zu gehobenem Preis. Das war uns egal! Letzter Abend. 1,2 Liter Sangria war unser. Es war einfach nur traumhaft schön.


Die Nacht war laut, kurz, warm – aber okay! Meine Schwägerin musste am frühen Morgen schon los – mit dem Mietwagen an den Flughafen. Ich konnte noch ein bisschen liegenbleiben, habe meine sieben Sachen gepackt, das Gepäck im Gepäckraum eingeschlossen und mich durch die Alfama treiben lassen…..mir wurde dann auch bewusst, warum es in der Nacht zuvor so laut und lebendig war: vom 01.06.-xxx wird in Lissabon gefeiert. Die Lissaboner dachten dann wohl, dass man die Feierei auch gleich ab dem Freitag, 31.05. starten könnte…..In der ganzen Alfama waren unterschiedlich große Stände aufgebaut, an denen es typische Gerichte und kalte Getränke gibt. Natürlich nicht am Morgen…da war es noch verdächtig ruhig. Aber wenn ich an die Geräusche der letzten Nacht dachte, war mir auch klar, warum J Doch so langsam ging das Treiben wieder los: die Getränke wurden eingeräumt, das Essen vorbereitet und irgendwie schien über ganz Alfama Musik zu sein. Ein toller Morgen!

Nach meinem Frühstück am Wasser habe ich mich etwas dem Konsum hingegeben und das ein oder andere Ding eingekauft: Mitbringsel, Kuriositäten, Leckereien….

 

Am Mittag habe ich mich dann mit dem Aerobus auf den Weg zum Flughafen gemacht und bin meine Heimreise angetreten.

 

Es waren unglaublich tolle Tage, voller neuer Eindrücke und dem ganz klaren Wunsch, noch viel mehr von dem schönen Portugal zu entdecken. Hierbei zieht es mich jedoch sicherlich nicht richtig Algarve und den großen Hotels. Gerne würde ich noch mehr die Westküste entdecken - mit diesen vielen, tollen kleinen Dörfern am Strand und im Landesinnern.

Portugal - ich komme wieder !!! 

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